Versuche zur Wappenbilder-Systematisierung
gibt es seit der Blüte des Wappenwesens im 16. Jahrhundert.
Auch das fortgeschrittenste Bildregister leidet an den Grenzen
des Mediums Buch, welches theoretisch eine vollständige
Wappensammlung zuläßt, jedoch allenfalls in zweidimensionaler
Ordnung, nach Namenstitel und dem dominierenden Heroldsbild.
Über seinen ästhetischen Wert hinaus, dient es der
Dokumentation des Wappenbesitzes, keinesfalls aber einer systematischen
Forschung. Das Computerarmorial PromEurope erfasst für
den englischen, französischen und deutschen Sprachraum
die valable Personen-, Standes-, Berufs-, Vereinigungs-, Kommunal-
und Staatsheraldik. Die gesammelten Wappen werden, mit Identitätskennzeichen,
in ihre Bestandteile zerlegt und in dieser Form registriert.
Aus den Merkmalen jeweils gleicher Elemente des Registers ergeben
sich geographische, historische, ständekundliche und genealogische
Aussagen mit Erkenntniswert für den Historiker. In der
Hand des Genealogen führen die Detailstudien zu Erkenntnissen
über die Zuiordnung von Wappen und der Herold oder Heraldiker
gewinnt die Elemente für eine fundierte Wappenschöpfung.
Das Armorial EUR1 wird in Fragmenten ab September 2008 zur Verfügung
stehen.
Armoriale
oder Wappenrollen in Buchform erscheinen in kleiner
Auflage, sind aber in den Universalbibliotheken verfügbar,
in der Bayrischen Staatsbibliothek sogar im Lesesaal.
Sie umfassen simple Grafiken in schwarz-weiß,
eine Blasonierung, Familienrückblicke und das Wappenstatut
irgendwelcher Mitbürger. Das ist keine ansprechende
Lektüre und erübrigt weitere Hinzufügungen.
Omnia veröffentlicht dagegen ein jubilierendes
Armorial der Wappenkunst nach Zeichnungen von Otto Hupp
(1895) und Genealogmen prominenter Geschlechter von
Gustav Seyler. Diese Sammlung ist teilweise in der Rubrik
PR-Essays
einzusehen und anzuhören. Ihr Sinn ist, in einem
liebevoll gestalteten Bilderbuch die Charakteristik,
Ästhetik und die Erlebniswelt des Wappens fühlbar
zu machen und den nüchternen Menschen unserer Tage
mitzuteilen: Sie existiert noch, die reiche, geheimnisvolle
Welt der Wappen.
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