Zur
Heraldik gibt es dreierlei Zugänge mit jeweils eigener Bibliothek.
These1: Die Wappen wurden gebraucht, um die in
Rüstungen vermummten Ritter unterscheidbar zu machen. Die
Blütezeit der Heraldik liegt im 15. und 16. Jahrhundert,
wo Wappen in großer Zahl verliehen wurden, um hauptsächlich
als Siegel zu dienen.
Das Ist die Kernaussage der deutschen Berufsheraldiker. Mit einem
bewundernswerten Aufwand an Lebenszeit sind Standardwerke entstanden,
die aber historisieren anstatt den nutzbaren Sinn der Bilderrätsel
preiszugeben. Seit Böckler 1688 gibt es kaum Neues auf dem
Gebiet der Symbolforschung. Eine Ausnahme bildet P. Gründel
"Die Wappensymbolik", Leipzig 1907, das Werk ist im
Establishment eher umstritten. Die Lücke füllen nun
profane Autoren, auf sie wird im Literaturverzeichnis hingewiesen.
These
2: Das Wappen entspringt aus der mystizierenden Geisteshaltung
der frühen Kreuzritter. Es besitzt Symbolwert als Bild des
Unsichtbaren, des inneren Menschen. Heraldik ist eine Geistessprache
mit heiliger Dimension, eigener Syntax, Grammatik und Orthografie.
Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Wappen von Sinn entleert
und deklassiert zu Standeszeichen und Insignien des Prunks.
Vorbei an desinteressierten Historikern, ängstlichen Archivaren
und ins Vakuum eindringenden Riten aus Fernost wagt es eine restitutive
Heraldik an die heimische Tradition des edlen Ritters zu erinnern,
die Symbole seiner Ehre, das Wappen seiner Tugend und dessen Transzendenz.
Charles Austen begann 1932 in Paris. Franzosen sind vergleichsweise
unbelastet im Umgang mit Eliten und pflegen eine passende Heraldik.
Väter dieser Richtung sind allerdings zwei Engländer:
Leigh "Accedence of Armorie", London 1576 und W.Cecil
Wade "The Symbolisms of Heraldry", London 1898.
These
3: Das Wappen ist Talisman des Helden. Heraldik dient
dem Heroismus, sie ist Teil von Martial Law. Das Wappen bedeutet
im ethymologischen Sinn "Bewaffnung". Es materialisiert
die Ehre des Helden, seine Intentionen und die Herausforderungen,
denen er sich stellt. Heraldik begleitet mahnend und fordernd
den Heldenweg des Mannes. Die ursprüngliche Dimension des
Wappens verlor sich mit der Belehnung des Rittertums und dem Aufkommen
von Feuerwaffen. Beseelte
Wappen als Gegenstand der Meditation, Heraldik als Teil der Wissenschaft
vom Siegen. Im ostasiatischen Kampfsport wirken die pädagogischen
Relikte der Samurai. Ihre Bücher der Kriegskunst sind moderne
Lehrbücher für Führungskompetenz, Strategie, Organisation,
Konkurrenzkampf und Kooperation. Heldentum ist zuerst einmal Selbstbemeisterung.
Es gibt Übersetzungen von Kempo, Sun Tzus, Hagakure. Eine
Summe zieht Don Schmincke in "Samurai-Prinzipien für
den Manager" Boston 1997, deutsch im O.W.Barth-Verlag.
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Empfohlene
Literatur zum Thema "neue Heraldik"
Bara: »Le Blason des armoiries.«
Baltrusaitis: »Le moyen age fantastique.«
Beaumont: »Recherches sur lorigine du blason.«
Bouton: »Traité de lart héraldique
ou science du blason.«
Burckhardt: »Principes et méthodes de lart
sacrée.«
Cadet de
Gassicourt: »LHermétisme
dans lart héraldique.«
Chénique: »Le Yoga spirituel de Saint Francois
d Assise.«
Durand: »LImagination symbolique.«
Eliade: »Le sacré et le profane.«
Favyn: »Le Théatre dhonneur et
de chavelerie.«
Funcken: »Le Costume, larmure et les armes
au temps de la chevalerie.«
Gevaert: »LHéraldique, son esprit,
son langage et ses applications.«
Gourdon
de Genouillac:»Grammaire
héraldique contenant la définition exacte de la
science des armoiries.«
Guénon: »Symboles fondamentaux de la science
sacrée.«
Guénon:
»Autorité spirituelle et pouvoir
temporel.«
Hani: »Le Symbolisme du temple chrétien.«
Jacq: »Symbolique héraldique, lhonneur
du nom.«
Menestrier: »Le véritable art du blason.«
Menestrier: «LOrigine des armoiries.«
Menestrier: »De la chevallerie ancienne et moderne.«
Menestrier: »La Philosophie des images énigmatiques.«
Labitte: »Traité elementaire du blason.«
Michelet: »Le Secret de la chevalerie.«
Palliot: »La Vraye et Parfaite Science des armoiries«
Servier: »LHomme et linvisible.«
Tourniac: »De la chevalerie au sécret du
temple.«
Urs von
Baltazar: »La Gloire et la croix.«
Viel: »Les Origines symboliques du blason.«
Vignaux: »La Pensée au Moyen Age.«
Vulson de
la Colombière:
»Le Vray Theatre dhonneur et de chevallerie.«
Petit: »L héraldique dans la publicité.«
Davy: »La Philosophie du douzième sciècle.«
Blachetta: "Das Buch der deutschen Sinnzeichen"
/ Biedermann: Knaurs Lexikon der Symbole / Jack
Tresidder: "Symbole und ihre Bedeutung".
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